Giordano Bruno (1548 –1600)

Nach einem Theologiestudium, das mit einem Bruch mit seinem Orden endet, führt Giordano Bruno (1548 –1600) eine Wanderexistenz mit einer Vielzahl von Stationen in Europa, in deren Verlauf er immer wieder mit kirchlichen und weltlichen Instanzen in Konflikt gerät. 1591 wird er verhaftet und nach neun Jahren Kerkerhaft von der Inquisition als Ketzer verurteilt. Im Jahr 1600 wird Bruno, der sich weigert zu widerrufen, durch Verbrennen bei lebendigem Leib hingerichtet.

Die genauen Gründe für Brunos Verurteilung bleiben unbekannt, da die Prozessakten fehlen. Erheblichen Anteil hat sicher sein Weltbild: Bruno ist nicht nur Anhänger der kopernikanischen Lehre, er geht auch von einer Eigenbewegung jedes Himmelskörpers innerhalb eines unendlichen Universums ohne Mittelpunkt und ohne Begrenzung aus. Er glaubt, dass das Universum von unzähligen bewohnten Welten erfüllt ist. Bruno, der damit Thesen der heutigen Wissenschaft vorwegnimmt, ist bisher von der katholischen Kirche nicht rehabilitiert worden.

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