Ernst Cassirer (1874–1945)

Nach Ernst Cassirer (1874–1945) kann sich der Mensch die Welt nur durch Konstruktion von Sinnzusammenhängen aneignen. Jede Sinnerzeugung, beginnend bei einfachen Wahrnehmungen, erfolgt durch Symbole. Der Mensch ist ein animal symbolicum. In seiner Philosophie der symbolischen Formen entwickelt Cassirer einen systematischen Ansatz, die symbolischen Formen der Konstruktion der Welt, zum Beispiel Religion, Kunst und Wissenschaft, zu erfassen.

Der Neukantianer hat sich offen und intensiv mit der Relativitätstheorie auseinandergesetzt. Letztlich kann er sie als Bestätigung seiner Auffassung ansehen, dass sich das gegenständliche Denken in Substanzbegriffen weiterentwickelt zu einem relationalen Denken in Funktionsbegriffen, ausgeprägt in der Mathematik. Cassirer und Einstein schätzen sich auch persönlich. Cassirer, für den Freiheit eine Grundbedingung für Kultur ist und der die demokratische Verfassung hoch schätzt, emigriert nach der nationalsozialistischen Machtergreifung.

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