Thomas S. Kuhn (1924–1996)

Der Physiker und Wissenschaftstheoretiker Thomas S. Kuhn vertritt in seinem Werk Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen eine neue Theorie der Entwicklung der Wissenschaft. Die Wissenschaftsgeschichte ist nicht durch fortwährende Anhäufung von Erkenntnissen, sondern durch tiefe Brüche, so genannte Paradigmenwechsel, gekennzeichnet. Ein Paradigma ist ein Grundkonsens über Leittheorien, Erkenntnisse und Forschungsprobleme, die Wissenschaftler eines Gebietes teilen und unter deren Voraussetzung sie ihrer täglichen Arbeit, der normalen Wissenschaft, nachgehen.Wenn unerwartete Ergebnisse auftauchen, Anomalien, die nicht in die herrschenden Theorien eingepasst werden können, gerät das Paradigma in eine Krise. Nach einer Phase fundamentaler wissenschaftlicher Kontroverse, der außerordentlichen Wissenschaft, wird ein neues Paradigma etabliert. Die Ablösung der klassischen Physik durch die moderne Physik stellt für Kuhn einen solchen Paradigmenwechsel dar.

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