Der Gravitationslinseneffekt erlaubt es, die Hubble Konstante direkt zu bestimmen. Als Linse dient hierbei eine Galaxie, als Quelle ein Quasar, der mindestens doppelt abgebildet ist. Wenn eines der Bilder des Quasars sich in der Helligkeit ändert, so tut es das andere auch, allerdings nicht zur gleichen Zeit. Grund der Verzögerung ist zum einen dass die Lichtwege jedes der beiden Bilder unterschiedliche lang sind und zum anderen dass die Linse die Laufzeit der Lichtsignale beeinflusst. Wenn Grösse und Verteilung der Massen der Linse bekannt sind, lässt sich aus der gemessenen Zeitverzögerung der Helligkeitsveränderungen die gesamte Lichtlaufzeit und damit die Entfernung des Quasars bestimmen.
Auf diese Weise konnte erstmals 1995 am Doppelquasar Q0957+561 unabhängig von vorherigen Verfahren die Hubble-Konstante ermittelt werden.