Newtons Theorie des Lichts
Newton stellt sich das Licht als einen Strom von Teilchen vor, die von der Lichtquelle ausgesendet werden und sich mit einer endlichen Geschwindigkeit auf geraden Bahnen bewegen. Die Teilchen unterscheiden sich in ihrer Größe, wobei die größten Teilchen, wenn sie auf unsere Netzhaut treffen, eine rote Farbempfindung auslösen, während die kleineren Teilchen mit abnehmender Größe als Orange, Gelb, Grün und Blau empfunden werden. Weißes Licht ist aus Strahlen der verschiedenen Teilchengrößen zusammengesetzt. Newton argumentiert für seine Theorie des Lichts auf der Grundlage von Experimenten, bei denen er weißes Sonnenlicht mithilfe von Prismen in die Spektralfarben zerlegt. Er versucht mit seiner Lichtteilchentheorie auch Erscheinungen zu erklären, die wir heute mithilfe der Vorstellung von Licht als einer Welle verstehen. Dies sind insbesondere die Ablenkung von Licht an Kanten (Beugung) und das Muster von hellen und dunklen Flächen bei Überlagerung des Lichtes zweier Quellen (Interferenz). Newton spekuliert über eine Deutung der Beugung als Ablenkung des Teilchenstrahls infolge einer anziehenden Kraft zwischen Kante und Lichtteilchen. Für das Phänomen der Interferenz findet Newton keine zufrieden stellende Erklärung. Auf der Grundlage von Newtons Teilchentheorie des Lichts berechnen seine Nachfolger die Krümmung, die ein an der Sonne vorübergehender Lichtstrahl in ihrem Schwerefeld erfährt. Der errechnete Wert beträgt die Hälfte des Wertes, der aus Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie folgt und durch Beobachtungen bestätigt wird.
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